Es ist wieder soweit! #NaNoWirMo2018

Es ist November, es wird merklich kühler, es wird abends wieder früher dunkel. Und das heißt? Richtig! Es ist Herbst! #noshitsherlock Es ist wieder Zeit für den National Novel Writing Month oder auch NaNo, wie ich ihn ja gerne nenne!

In den vergangenen zwei Jahren habe ich ja bereits am NaNo teilgenommen und das werde ich dieses Jahr auch wieder machen. Meine Ergebnisse, Erfahrungen und Bilanzen aus 2016 und 2017 könnt ihr hier und hier nachlesen. Sobald der Monat um ist, wird es Anfang oder Mitte Dezember sicherlich auch aus diesem Jahr wieder eine kleine Übersicht von meinen Fortschritten geben! Ihr dürft also gespannt sein!

Genau wie im vergangenen Jahr werde ich wieder mit der Mitmachgeschichte Die Reise der Victory, welche noch immer auf fanfiktion.de zu finden ist, teilnehmen. Ich hatte ja eigentlich letztes Jahr gehofft, einiges dafür zu schaffen und sogar einen Rhythmus zu finden, in dem ich jede bis jede zweite Woche ein neues Kapitel hochlade. Das hat im November und einige Zeit danach auch gut funktioniert. Bis ich dann Mitte Februar komplett unterbrechen musste. Die Aussage „Ich hatte keine Zeit“ wäre gelogen – man hat immer Zeit. Es ist ganz einfach die Frage, welche Dinge gerade wichtiger sind oder als wichtiger erachtet werden. Schreiben war keines dieser Dinge für mich in den vergangenen Monaten. Wobei ich merke, – hier auf dem Blog, kreativ in den letzten anderthalb bis zwei Wochen (ja, ich hab wieder angefangen!) – dass es mir unglaublich Spaß macht und mir unglaublich viel gibt. Dennoch ist es eben nicht immer leicht (für mich), mir dafür die Zeit zu nehmen.
(Ein neues Kapitel für Die Reise der Victory gab es vor knapp anderthalb Wochen, sodass ich langsam aber sicher wieder in den flow hineinfinde! (hust, hoffentlich, hust))

Dies soll sich mit den NaNo ändern beziehungsweise: ich nutze gerne den NaNo als motivierende Zeit, in der ich mich voll aufs Schreiben konzentrieren kann. Bei den Rückblicken der bisherigen beiden Writing Months hatte ich ja bereits gesagt, dass mir die Wortgrenze nicht so wichtig ist. Natürlich ist es schön, wenn man die obligatorischen 1.667 Wörter am Tag schafft, aber wenn in meinem Kopf zu viel „Ich muss noch X Wörter schreiben!“ herumkreist, dann trägt das nicht sonderlich dazu bei, dass ich super kreativ geilen Scheiß aufs Papier bringe! 😀

Dieses Jahr möchte ich das etwas anders angehen und bediene mich dabei an der Art und Weise, wie eine Freundin pseudo-mäßig (ohne Account auf der offiziellen Webseite also, was auch völlig in Ordnung ist!!!) letztes Jahr beim NaNo mitgemacht hat: statt die Wörter zu zählen, hat sie sich ein Zeitziel gesetzt. Das werde ich dieses Jahr auch so machen und versuchen, jeden Tag 30 Minuten zu schreiben. Ob dabei 20 oder 3.000 Wörter herumkommen ist völlig irrelevant. Ich zähle sie zwar (um sie in diese fancy Statistik einbauen zu können #statistikliebe #designopfer), aber ich versuche, mich dazu zu zwingen, erst nach 30 Minuten die Wörter zu zählen. Nicht schon vorher!

Ich bin ehrlich gesagt super gespannt, wie gut das alles insgesamt funktioniert. Vor allem da ich, vermutlich (wenn es mir erlaubt und genehmigt wird – anderes Thema, vielleicht in einem anderen Eintrag mehr dazu), nochmal Mitte November und gegen Ende November unterwegs sein werde. (Und falls ich Arbeit finde und umziehen muss, ist das sowieso nochmal eine komplett andere Sache, aber dafür lasse ich dann auch gerne den NaNo sausen! :D)

Kennt ihr den National Novel Writing Month und habt ihr vielleicht selbst schon einmal teilgenommen? Wie sind eure Erfahrungen generell mit dem Schreiben, wenn ihr denn schreibt?

 

Ein bisschen aufgeregt,
Moony

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Montagsfrage No. #076

Soooo! Während ich hier stilecht an meiner heißen Zitrone schlürfe (Empfehlung meines lieben Bruders bei Erkältungen – ich habe zwar keine (mehr), aber ich bin irgendwie hängen geblieben, weil es echt lecker ist und generell gut für den Körper sein soll) und gerade gefrühstückt habe (ja, so als fertig ausstudierter Mensch, der nur noch auf Ergebnisse und auf einen Job wartet kann man auch mal montags bis neun Uhr pennen, bis viertel nach zehn Fanfictions lesen und dann um halb elf frühstücken) und ich es jetzt vermeide, weitere Klammern zu schreiben, widmen wir uns lieber der heutigen Montagsfrage!

(Meine Dozierenden hätte mich geteert und gefedert für Sätze über mehr als fünf Zeilen hinweg, aber gut, ich wollte ja auch keine Klammern mehr schreiben.)

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Leihst du Bücher aus Bibliotheken aus? Wenn ja: warum, wenn nein: warum nicht?

Tja, das ist so eine zwiegespaltene Sache. Mir geht es teilweise ähnlich wie Antonia: für mein Studium habe ich relativ spät angefangen, den Wert unserer Unibiliothek(en) zu schätzen und habe nur für die Bachelorarbeit auch Arbeitszeit innerhalb der Bib verbracht. Es ist eben genau das: es ist ruhig, man lässt sich nicht so leicht ablenken, die ganze Lernatmosphäre ist eine ganz andere, als zuhause. Allen, die bisher noch geschwankt haben und sich nicht sicher waren, ob sie mal in die nächstgelegene Bibliothek gehen/fahren wollen, um dort für die Uni oder für die Schule zu lernen: tut es. Probiert es einfach aus und sucht euch ein ruhiges Fleckchen. Die gibt es, wenn man danach sucht und niemand achtet wirklich auf euch.

(Erster Schluck heiße Zitrone, haaaaaa, so gut!)

Bibliotheken haben mich wirklich nur zu Bachelorarbeitszeiten zu Gesicht bekommen und ab und an mal für eine Hausarbeit. Die Stadtbibliothek habe ich auch während meines Praktikums diesen Sommer betreten, weil wir dort Bücher für (geflüchtete) Kinder abgeholt haben. Momentan haben sie sonst einfach keinen Reiz für mich, dazu aber gleich noch etwas mehr.

Paradoxerweise bin ich selbst als Kind ständiger Besuch in unserer Stadtbibliothek im Bremer Stadtteil gewesen, wo ich damals gewohnt und aufgewachsen bin. Ich konnte die Telefonnummer auswendig, weil ich ständig die Bücher verlängert habe. Dort vorbeizulaufen und somit einen kleinen Spaziergang zu machen (und meine Mom ließ mich auch alleine gehen, somit war ich als kleiner Pöks schon suuuuper selbstständig und sooooo stolz, dass ich schon groß genug war, das alleine machen zu dürfen), war immer eine tolle Sache. Ich erinnere mich unheimlich gerne an die Zeit zurück und habe die Bibliothek auch noch genau vor Augen.

Nun das Paradox: heute geht es mir ganz anders. Ich denke zwar gerne daran zurück, wie das damals war. Aber heute wäre das nicht mehr wirklich was für mich. Einfach weil ich Bücher gerne besitzen möchte. Ich möchte sie lesen und dann in mein Regal stellen und jederzeit ansehen können. Zum einen, weil ich so wirklich auch vor Augen habe, was und wie viel ich gelesen habe. Aber auch, um einfach mal wieder reinzulesen oder spontan ein Re-Read zu veranstalten. In dem Moment, in dem ich das Buch lese, habe ich irgendwie eine Verbindung dazu und dann möchte ich auch genau das Exemplar in meinem Regal stehen haben, welches ich gelesen habe. Nicht eines, das ich später gekauft habe, weil mir das Buch aus der Bibliothek so gut gefallen hat.

Es gibt sicherlich hundert Vor- und Nachteile von Bibliotheken oder dem Fakt, dass man sich Bücher ausleihen kann. Aber damit soll die Frage zunächst zur Genüge beantwortet sein: Nein, heute leihe ich kaum noch etwas aus (außer für universitäre Zwecke), früher hingegen ständig.

 

Wie ist das bei dir? Leihst du Bücher aus? Hast du das als Kind (öfter) gemacht oder hat das für dich einfach gar keinen Reiz?

 

Nostalgisch,
Moony

Ausgeknockt

Mal wieder schlägt ein Migräneanfall zu. Ich reduziere die Zeit vor diversen Bildschirmen daher wie immer auf das Nötigste.  Daher werde ich erst einmal nicht an den geplanten Blogbeiträgen weiter schreiben. Demnächst aber wieder mehr. I will return und so. ;D

Montagsfrage No. #075

Moment, Moony hat erst gestern den WordPress-Blog eröffnet und dies ist schon die 75te Montagsfrage. Wenn das hier kein Tardis-Blog ist, wie soll das dann möglich sein?

Tja, das ist durchaus möglich, denn ich habe auf dem Blogger-Blog bereits seit einiger Zeit die Montagsfrage beantwortet. Mittlerweile habe ich den zweiten Wechsel mitgemacht, denn Svenja von Buchfresserchen hatte die Montagsfrage vor ein paar Jahren übernommen und vor ein paar Wochen nun die liebe Antonia von lauter-und-leise. Eigentlich hatte ich die ersten Fragen von ihr selbstredend beantworten wollen – aber ich war dann doch viel zu eingesogen von der Bachelorarbeit, weswegen ich erst einmal pausieren musste. (Generell kam die Montagsfrage zwar relativ regelmäßig, aber ab und an ließ ich auch mal eine aus.)
Wer Lust hat, kann sich die alten Beiträge von mir hier ansehen.

Kommen wir nun aber zur heutigen Montagsfrage – was genau das ist und wie es funktioniert, erfahrt ihr bei Antonia auf dem Blog. 🙂

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Musstest du schon mal ein Buch abbrechen, weil es zu gruselig war?

Na, Antonia, schielen wir da mit einem halben Auge schon auf Halloween? 😀

Ich bin ja absolut kein Fan von Horrorgeschichten – egal ob Kopfkino oder tatsächliches Kino. Bei neuen, etwas düsteren Serien, frage ich auch immer erstmal zig Leute, wie gruselig sie denn ist. So Supernatural-gruselig ist okay, aber Horror muss ich wirklich nicht haben. Oder gar Zombie-Serien oder -Filme. Die find ich ja ganz schrecklich. Urrgh, schüttel!
(Grimm ist da auch etwas an der Grenze, die Serie steht daher bei meinem Freund und mir auf der Müssen-wir-zusammen-angucken-Liste.)

Daher: ja, ich habe schon ein Buch abgebrochen, weil es zu gruselig war. Und zwar mehrmals. Ich habe immer mal wieder angefangen und es dann geschafft, ein paar Seiten mehr zu lesen als beim letzten Mal. Seit dem letzten letzten Mal sind aber auch schon wieder… Monate… Jahre…? vergangen.
Die Rede ist von Dancing Jax, dem ersten Band. Natürlich. Mir hat während der Schulzeit der Einband so gut gefallen und ich dachte, der Klappentext wäre ja gar nicht so schlimm… na ja. Klein Moony fürchtete sich dann doch etwas beim Lesen und Nicht-mehr-ganz-so-klein Moony mag trotzdem nicht weiterlesen. Vielleicht irgendwann… später…
Weggeben oder verkaufen möchte ich das Buch dennoch nicht. Fragt nicht, wieso. Ganz komisch.

Kennt von euch jemand das Buch? Oder habt ihr ein anderes Buch, vor dem ihr euch gruselt oder lest ihr einfach mit Nerven aus Drahtseilen weiter?

 

Schauernd,
Moony

Sie hat es wirklich getan!

Ich hab’s getan. Leute, es ist raus. Kein Zurück mehr. Keine Möglichkeit, es noch zu verheimlich. Es kam ans Tageslicht und nun müssen wir müsst ihr damit leben.

Wovon ich rede?

Ich bin auf WordPress umgezogen – wie unschwer zu erkennen.
Ich hatte ja schon länger damit geliebäugelt und war mir nie ganz sicher, ob das wohl eine gute Idee wäre oder nicht, ob ich viel HTML-Kram machen müsse, ob mich das alles ein wenig überfordern würde.

Es hat sich herausgestellt, dass es eine gute Idee war. Während ich in den letzten Zügen meiner Bachelorarbeit war (demnächst mehr dazu), habe ich meine Prokrastination teilweise bei WordPress verbracht und ein wenig geschaut, was man so machen kann, wie die Bearbeitung von Texten funktioniert, wie das mit den Themes aussieht und und und.

Ich hatte mir bereits vor einer Weile überlegt, dass ich die Farben auf dem blogger-Blog ändern wollte und etwas… minimalistischer machen wollte. Mehr schwarz-weiß-Kontraste, den Text wirklich in den Vordergrund, ohne viel zusätzliches Brimborium an den Seiten. So ganz hat es mit dem schwarz-weiß-Minimalismus nicht geklappt, aber ich fand das dunkle Rot hier so schön, dass es das einfach werden musste! ♥

Sicherlich werde ich das ein oder andere Element noch einmal hinzufügen oder ändern oder wegnehmen oder oder oder. Bisher gefällt es mir aber sehr gut. 🙂

Was meint ihr?
Glücklich,
Moony

Gelesen | Die Auserwählten im Labyrinth – James Dashner

Die Auserwählten im Labyrinth Cover


Titel
: Die Auserwählten im Labyrinth
(das Buch bei Carlsen)

Autor: James Dashner
Genre: Dystopie, Jugendbuch

Reihe: Die Auserwählten / Maze Runner #1
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 490

Übersetzung
: Anke Caroline Burger
Ausgelesen
: 21.02.2018

Leseempfehlung
? Ja


**Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler!**

 

Klappentext

„Alles, was wir tun“, flüsterte Newt, die Augen wie in Trance aufgerissen, „unser ganzes schönes Leben, Frischling, dreht sich um dieses Labyrinth.“

Er heißt Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Und er ist an einem seltsamen Ort gelandet – einer Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth, in dem mörderische Kreaturen lauern. Nun liegt es an ihm und den anderen Überlebenden, einen Weg in die Freiheit zu finden. Doch die Zeit drängt und nicht alle werden es schaffen…

https://www.carlsen.de/

Meine Meinung

Idee
Es ist genau das, was man vom Klappentext erfährt: eine Lichtung, ein Labyrinth und Monster. Jeden Monat kommt ein neuer Junge auf der Lichtung an und kann sich nicht an sein früheres Leben erinnern. Sie nennen sich selbst die Lichter – weil sie auf der Lichtung leben – und versuchen seit zwei Jahren aus dem Labyrinth zu entkommen. Die Läufer – eine Gruppe von Jungen – rennen jeden Tag bei Morgengrauen in das Labyrinth hinaus und kommen zurück kurz bevor sich die Tore schließen, welche Lichtung und Labyrinth voneinander trennen. Die restlichen Lichter sind verantwortlich für das Leben auf der Lichtung, indem sie sich um die Versorgung und alles, was sonst noch anfällt, kümmern.

Generell gefällt mir die Idee sehr gut, ich mag dystopische Geschichten. Hoffnungslosigkeit und Tapferkeit sind klasse gemischt und man kann mit den Lichtern mitfühlen, wie sie seit Jahren versuchen, einen Ausweg zu finden und gleichzeitig immer wieder beteuern, dass ihr Leben eigentlich ganz gut ist. Sie haben immer gutes Wetter, können sich selbst versorgen mit Ackerbau und Viehzucht. Alles, was sie brauchen bekommen sie von den sogenannten Schöpfern. Dennoch sind sie prinzipiell Gefangene, die wie Laborratten durch ein sprichwörtliches Labyrinth gejagt werden.

Figuren
Natürlich ist Thomas der Protagonist, man wird mit ihm zusammen auf die Lichtung geworfen und muss sich erst einmal orientieren. Ziemlich schnell erfährt man dann nach und nach mehr über die Nebenfiguren. Chuck wächst nicht nur Thomas nach und nach ans Herz, auch der Leser gewinnt diesen kleinen, dicklichen Jungen lieb, der zu viel redet und scheinbar nichts kann.

Mir persönlich hat Newt am besten gefallen, er ist ruhig, überlegt und einer der erwachseneren Jugendlichen. Ein selbsternannter Anführer über die Lichter darf natürlich auch nicht fehlen und wird von Alby ziemlich gut repräsentiert. Ein dunkelhäutiger Junge, der schnell aufbraust und ziemlich herrisch wirkt.

Minho ist neben Newt meine zweitliebste Figur aus dem ersten Band. Er ist der Hüter der Läufer, überlebt mit Thomas eine Nacht im Labyrinth und verteidigt ihn anschließend, als die anderen Lichter ihn für diesen Regelbruch bestrafen wollen und wird ihm ein guter Freund.

Die letzte Nebenfigur kann ich leider überhaupt nicht leiden. Einen Tag, nachdem Thomas auf der Lichtung gelandet ist, wird ein weiterer Jugendlicher zu ihnen geschickt: ein Mädchen namen Teresa. Ich kann leider überhaupt nicht nachvollziehen, wieso James Dashner sie eingebracht hat. Sie ist vollkommen unnötig. Sie taucht auf und ist die Hälfte der Zeit ohnmächtig und die andere Hälfte der Zeit bandelt sie mit Thomas an. Ja gut, die beiden haben telepathische Kräfte. Das ist relativ cool. Aber ansonsten ist sie unnötig und ihre einzige Existenzberechtigung ist, dass sie als Love Interest für Thomas dient.

Das ist leider genau das, was ich nicht lesen möchte. Sie löst „das Ende“ aus und das ist auch in Ordnung so, aber das hätte genauso gut ein weiterer Junge sein können. Oder wenn Dashner gerne das Oh mein Gott Moment auskosten wollte, weil es kein weiterer Junge war, der zur Lichtung kam und die Tatsache, dass es nur einen Tag (statt eines ganzen Monats) dauerte, bis ein weiterer Jugendlicher zur Lichtung geschickt wurde einfach storytechnisch für ihn zu wichtig war, dann hätte er auch ein Kind nehmen können. Im Schnitt sind die Jungs alle zwischen zwölf und 17 Jahre alt – wenn einen Tag nach Thomas ein achtjähriges Kind auf die Lichtung geschickt worden wäre, wäre das Erstaunen bei den Lichtern  (und beim Leser!) genau so groß gewesen.

Aber nein, es wurde ein Mädchen im passenden Alter, Thomas fühlt sich zu ihr hingezogen, obwohl er das nicht erklären kann und es wird dann im Endeffekt auch angedeutet, dass die beiden vor der Lichtung ein Paar gewesen sind. Wenn Teresa jetzt wenigstens irgendwie cool wäre und wichtig und sich in die Story eingliedern würde, dann könnte ich das ja vielleicht ignorieren. Aber das tut sie nicht und soweit ich das erfahren habe, ändert sich das im zweiten Teil auch nicht sonderlich. Das finde ich einfach unglaublich schade. Wozu ist sie da?

Umsetzung
So, abgesehen von meinem Missfallen Teresa gegenüber muss ich sagen, dass die Umsetzung ansonsten echt gut ist. Wie schon angedeutet mag ich die Dynamik sehr gerne, weil neben dem, was Thomas und somit der Leser direkt erlebt eben auch immer wieder Einblicke in das alltägliche Leben auf der Lichtung gegeben wird – als Soziologiestudent ist das wirklich spannend. 😀 Gleichzeitig kommen die anderen Figuren aber gut zur Geltung und es ist ein Miteinander. Ich konnte mich in fast allen Situationen gut einfühlen und konnte mitfiebern.

Leider war der deutsche Schreibstil etwas plump, wo ich dann teilweise beim Lesen innerlich die Nase kraus gezogen habe. Ich vermute allerdings, dass es an der Übersetzung liegt, da der englische original Band eben ein Jugendbuch ist und dementsprechend locker geschrieben ist. Da kann die deutsche Übersetzung natürlich ebenfalls nur etwas leichter und simpler sein. Das ist einfach Geschmackssache, reißt für mich das Buch auch nicht komplett herunter. Ich merke nur einfach langsam, wie ich einen erwachseneren Schreibstil bevorzuge.

Das Ende
Der Anfang vom Ende war sehr nice, ich mochte die Dynamik dabei sehr. Es hat mich sehr gerührt, wie die anderen Jungs sich für Thomas‘ Vorhaben eingesetzt und ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben. Das hat Dashner unglaublich toll wiedergegeben und ich hatte im Zug fast Schwierigkeiten, die Tränen wegzublinzeln.
Das Ende vom Ende hätte aber besser sein können, da hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Dafür, dass es vorher so emotional wurde, war es danach dann doch etwas nüchtern. Vielleicht soll aber genau das Thomas‘ Taubheit widerspiegeln, nachdem Chuck für ihn gestorben ist.
Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr und vor allem dieser Testbericht am Ende war extrem cool, ich dachte mir schon fast, dass diese Frau nicht ganz in Ordnung ist und mit solch einem Epilog abzuschließen war ziemlich nice.

Fazit

Alles in allem war Die Auserwählten im Labyrinth sehr solide und hat echt Spaß gemacht. Ich musste mich nicht zwingen, weiter zu lesen – trotz Teresa – und musste mich etwas bremsen, um während meines Aufenthaltes in Flensburg nicht zu schnell zu lesen. Ich wollte auf der Rückfahrt ja auch noch etwas zu lesen haben. Es war echt in Ordnung, bekommt aber leider trotzdem nur vier von fünf Sternen von mir, weil mir schlicht und ergreifend etwas Salz an der Suppe gefehlt hat. Es war gut, ist empfehlenswert und hat mich bewegt. Aber nicht so dermaßen vom Hocker gerissen. Die Figuren gefallen wir im Großen und Ganzen und ich bin gespannt, wie sie sich in den weiteren Bänden entwickeln. Denn eine Entwicklung hat es schon jetzt gegeben, vor allem bei Chuck und Alby – beide tot. Hmm… Zufall? 😀

Um noch einmal kurz auf Teresa und die telepathische Verbindung von ihr und Thomas zurück zu kommen: Ja, das ist ziemlich cool. Aber leider ist auch hier Potenzial verschwendet worden. Die beiden halten es bis zu einem bestimmten Punkt geheim. Anstatt, dass Dashner diese Möglichkeit der Kommunikation der beiden nutzt, damit Teresa Thomas auf dem Laufenden halten kann, was auf der Lichtung passiert, während er mit Minho das Labyrinth und das Griewerloch untersucht – passiert nichts dergleichen. Es ist völlig unnötig, dass die beiden so miteinander reden können, denn es bringt die Story nicht vorwärts. Ob sie sich in ihren Köpfen unterhalten oder ihre Gedanken aussprechen ist für den Storyverlauf im ersten Band vollkommen irrelevant gewesen. Es ärgert mich leider etwas, dass eine einzige Figur so viel kaputt machen kann. Das ist leider einfach schade.

Wertung:  4 / 5

P.S.: Kann mir bitte jemand von euch sagen, dass er Newt und Alby auch dezent geshippt hat beim Lesen?

 

Gelesen | Paradox – Phillip P. Peterson

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Titel: Paradox
Autor: Phillip P. Peterson
Genre: Science-Fiction

Reihe: Paradox #1
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 473

Ausgelesen: 12. Februar 2018

Leseempfehlung?  Ja

Klappentext

Eine Reise zu den Sternen – Erfüllung eines Menschheitstraums oder Albtraum der Menschheit?

Ed Walkers letzte Mission endete beinahe in einer Katastrophe. Zwar konnte er sich und seine Crew retten, doch nun fürchtet er, als der Astronaut in die Geschichte einzugehen, unter dessen Kommando die Internationale Raumstation ISS zerstört wurde. Daher kann er sein Glück kaum fassen, als er die erste bemannte Weltraummission an den Rand des Sonnensystems anführen soll.

Mit an Bord ist auch der junge Wissenschaftler David Holmes, der das mysteriöse Verschwinden dreier Raumsonden untersucht. Doch als das Raumschiff den interstellaren Raum erreicht, lautet die wichtigste Frage der Menschheit nicht mehr: Sind wir allein im Universum? Sondern: Sind wir bereit für die Wahrheit?

Meine Meinung

Idee
Nachdem drei Raumsonden in exakt derselben Entfernung zur Erde plötzlich verschwinden soll eine Expedition an den Rand des bekannten Sonnensystems gestartet werden, um dieses Phänomen zu untersuchen. Die Helios ist ein neues Raumschiff der NASA und der Firma Centauri, diese hat den Antimaterie-Antrieb der Helios beigesteuert.  Der Start des Raumschiffs ist für die Öffentlichkeit lediglich ein Testflug.
Gleichzeitig spitzt sich die Situation auf der Erde immer weiter zu, da sich Amerika und China in Afrika einen nicht mehr ganz so Kalten Krieg liefern und jeweils mit dem Einsatz von Atombomben drohen.

Figuren
Die Figuren sind bei Paradox recht bunt gemischt, was mir gut gefallen hat. Die beiden Hauptfiguren David und Ed hätten unterschiedlicher nicht sein können. David, ein junger Wissenschaftler, der völlig unerfahren ist, was Reisen ins Weltall angehen und auf der anderen Seite Ed als Astronauten mit einer cholerischen Ader und schnodderigen, teils sarkastischen und zynischen, Kommentaren.
Die beiden werden auf der Reise an den Rand des Sonnensystems begleitet von Grace, der Ingenieurin der Helios. Sie intrigiert ein wenig und ist besonders im letzten Drittel ziemlich zickig. Wendy komplettiert das Team als Biologin; sie ist herzenswarm, hat einen kritischen Blick auf das, was die Menschen so tun und was sie auszeichnen und bringt mehr Emotionen rein, als die anderen drei Figuren zusammen.

Umsetzung
Die Umsetzung empfand ich als sehr solide. Zwar hatte ich eine Unterbrechung beim Lesen von mehreren Monaten, aber ich kam danach gut wieder rein. Der erste Teil ist recht langatmig und zieht sich etwas. Man wird langsam in die Figuren eingeführt und erfährt die Hintergründe von David und Ed; insbesondere dadurch, dass sich die Perspektive innerhalb der Kapitel zwischen den beiden abwechselt. Das fand ich ziemlich nett, da man dadurch bessere Einsichten in Eds Gedanken bekommt und er etwas nachvollziehbarer und (zumindest mir) sympathischer wird.
Im Vordergrund stehen die Vorbereitungen auf die Fahrt ins Weltall, die besonders für David teils sehr nervenaufreibend sind, da er eben kein Astronaut ist. Somit wird man selbst – quasi mit David zusammen – beim Lesen vorsichtig eingeführt und bekommt ziemlich gut und interessant geschildert, mit welchen Übungen sich das Team vorbereitet und wie das ganze Drumherum ist, was es zu beachten gilt und wer dort noch seine Finger im Spiel hat.
Das ganze Buch bleibt dabei eher technisch und hat keine In-die-Fresse-Spannung á la Star Wars oder Stargate zu bieten. Im Ganzen schreibt Peterson unglaublich flüssig, so dass man das Buch wirklich in einem Rutsch lesen kann. Man merkt ihm aber sehr deutlich an, dass er selbst aus ebendiesem Metier kommt und daher Ahnung von den ganzen Abläufen hat, die eine Raumfahrtmission so mit sich bringt.

Als jemand, der zwar Science-Fiction begeistert ist, aber nicht schon fünfzig Bücher in der Richtung gelesen hat, musste ich über ein zwei Begriffe hinweglesen, weil sie nicht sofort erschließbar waren. Dennoch beschreibt Peterson die Szenerie und den Ablauf auch für „Fachfremde“ sehr gut, so dass man nicht das Gefühl hat, ein halbes Physikstudium abschließen zu müssen, um Paradox zu lesen.

Das Ende
Für mich ist das Ende eines Buches immer besonders wichtig, daher soll es hier auch seine eigene Kategorie bekommen. Es war eines dieser Enden, die dem ganzen Buch nochmal einen feineren Schliff verpassen. Es war spannend, unerwartet und ging endlich in die Richtung, die man von einem Science-Fiction Buch erwartet. Allerdings war es an manchen Stellen etwas zu schnell und im Gegensatz zu den vielen vorherigen Kapiteln wenig erklärt. Auf der einen Seite passt es was die Figuren anging, aber vom Autor her hätte ich mir noch irgendetwas gewünscht, was die ganze Sache zum Ende hin abrundet. Ich kann leider nicht konkret sagen, was mir gefehlt hat – aber vom Gefühl her, war es noch nicht ganz passig.

Fazit

Alles in allem fand ich das Buch ziemlich gut. Das Ende hat es für mich wirklich nochmal etwas herausgerissen. Wenn mich jemand bei der Hälfte des Buches gefragt hätte, ob ich es empfehlen würde, hätte ich vermutlich mit Nein geantwortet. Es stand immer noch irgendwie ein wenig die Frage im Raum, wie sich das Ganze am Ende zusammenfinden soll und wo die Reise, im wahrsten Sinne des Wortes, überhaupt hingehen soll.
Das Ende war zwar gut, ich empfand es aber auch als etwas zu plötzlich abgehandelt und etwas zu abstrakt. Ich bin zwar Fan von untypischen Science-Fiction Ereignissen, wo man sich im ersten Moment denkt „Warte, was? Was ist da gerade passiert?“, aber das bin ich eher aus Serien und Filmen gewöhnt und nicht in Buchform – was nicht schlimm ist, für mich aber in diesem Moment gewöhnungsbedürftig.
Grace ging mir zum Ende hin etwas auf den Sack, weil sie mit dem Start der Helios super zickig wurde. Ganz am Ende, in den letzten paar Kapiteln, fand ich Wendy etwas sehr weinerlich. Auch wenn es eine nachvollziehbare Reaktion war (und ich mir vermutlich die Augen aus dem Kopf geheult hätte); die Beschreibung fand ich etwas hmpf… unbefriedigend. Ich meine, Wendy wurde vorher als starke, standfeste Frau beschrieben, die sich von Ed nicht aus der Ruhe bringen ließ, recht kritische Ansichten gegenüber der Gesellschaft hatte und dann heult sie am Ende fast die ganze Zeit. Ja, klar, auch starke Frauen dürfen weinen, das steht auf einem ganz anderen Papier. Aber mich stört eher die Beschreibung, als die Tatsache. Wenn das irgendwie Sinn ergibt.
Wo wir bei der Veränderung von Figuren sind: Ed hat sich auch verändert und irgendwie war mir seine Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Art recht sympatisch. Zum Ende hin aber wurde er etwas zu hysterisch, was manche Reaktionen angeht.

**Spoiler**

Dennoch fand ich die Idee, dass eine außerirdische Rasse, das Sonnensystem mit einer Sphäre umgeben hat und seit Menschengedenken die Menschen beobachtet sehr interessant. Bisher ist mir etwas in die Art noch nicht untergekommen und als sich David und Ed über das Fermi-Paradoxon und die Zoo-Hypothese unterhalten haben, schauerte es mich doch ein wenig. Daher fand ich dann ebendiese Entwicklung ziemlich cool und andersartig. Die beiden Ansätze werde ich sicherlich mal im Hinterkopf behalten und bei Gelegenheit mehr dazu lesen wollen.
Auch die Interaktion mit der künstlichen Intelligenz fand ich total spannend und die Dialoge waren sehr gut geschrieben! Hier hätte ich mir von Wendy vielleicht eine andere Reaktion erhofft. Statt, dass sie weinend in der Gegen herum sitzt (wie gesagt, verständlich im Angesicht des nahenden Todes), hätte ich gerade von ihr eine differenziertere und kritischere Sicht erwartet. Etwas wie die Feststellung, dass Menschen sich ja ebenso gegenüber Tieren im Zoo verhalten, wie es die außerirdische KI nun mit ihnen tut. Sie soll dabei nicht zynisch werden – das wäre eher Grace‘ Part gewesen – aber so wie sie zuvor beschrieben wurde, gehandelt und vor allem gesprochen hat, hätte ich mit so etwas an dieser Stelle von ihr gewünscht.

**Spoiler-Ende**

Im Endeffekt hat Peterson es aber geschafft, dass ich mir auch den zweiten Band kaufen werde, was vor allem seinem Schreibstil zu verdanken ist. Flüssig, klar, erwachsen. Das ist momentan genau das, was ich von einem Buch erwarte. Aber das ist noch einmal ein völlig anderes Thema.

Tatsächlich habe ich die Vermutung, dass es eine große Geschichte sein sollte und es nicht von ihm geplant war, diese auf zwei Bände aufzuteilen. Ich kann mir aber vorstellen, dass seitens des Verlags, des Lektorats oder wem auch immer, die Anmerkung kam, dass es für ein einziges Buch einfach zu viel Umfang ist und daher die Entscheidung fiel, zwei Bände zu drucken.

Wenn man das im Hinterkopf hat, dann ist die ganze Einführung im ersten Teil von Paradox anteilsmäßig auch gar nicht mehr so lang. 😉
Ich werde also beim Lesen und Beurteilen des zweiten Bandes eben dies berücksichtigen und versuchen, alles zusammen als ein großes Paket zu sehen und nicht als zwei, geplante und so geschriebene, Teile.

Wertung: 3,5 / 5